Der Zeitpunkt ist gekommen, ein Zeichen zu setzen! Offizielle Erklärung zur Spielabsage unserer U23

Es ist eine ungewöhnliche, anstrengende Saison. Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten, geht die 2021/2022 ins andere Extrem – immer noch der Pandemie geschuldet.
Die unaufhörlichen Quarantänen und Krankheitsfälle betreffen alle Vereine, irgendwann jede Mannschaft. Der Verband war gezwungen Sonderregeln festzulegen. Diese machen auch weitestgehend Sinn. Allerdings stellt sich die Frage, wie streng geprüft wird – oder seit wann, wie geprüft wird? Im Laufe der Saison gab es unzählige Spielabsagen. Hier und da konnte man sich nur wundern. Es schien einigen Vereinen sehr leicht zu fallen, immer mal wieder Spielverlegungen zu erwirken. Wir haben bis heute kein Seniorenspiel abgesagt, obwohl es immer wieder Fälle gab.
Heute müssen wir schweren Herzens, aber voller Überzeugung die Spielteilnahme unserer U23 zur Partie bei der SG Maifeld am Abend absagen!
Ein extremes Verletzungspech verfolgt uns seit Monaten. Das zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Saison und unsere Seniorenmannschaften. Dass dies keine Übertreibung ist, lässt sich nachschlagen. Alleine für das vergangene Wochenende fehlten 20! Akteure aus dem Leistungsbereich., heißt 1. Und 2, Mannschaft. Darunter waren sechs aktuelle Corona-Fälle – drei bei der einen, drei bei der anderen Mannschaft. Vier hätten es sein müssen, um eine formelle Absage zu erwirken. Bis heute nicht thematisiert wurden aber die Coronageschädigten, zwar frei getestet, aber einfach nicht spielfähig. Davon haben wir reichlich. Es geht dabei auch um die Gesundheit von jungen Männern, dass ist wichtiger als Fußball.
Aufgefangen wurde das zuletzt durch den alten Jahrgang der A-Jugend, auch das ist zu belegen. Am vergangenen Wochenende waren sechs Jugendliche Samstag und Sonntag auf dem Feld, nicht zum ersten Mal. Der Gegner der U23 sah leider keine Chance zur Verlegung. Bei der Partie am Sonntag verletzten sich weitere Akteure. Die A-Jugend spielte auch Dienstag um Ligapunkte – drei Spiele in vier Tagen! Ein weiterer Verletzter mehr. Die Jungs spielen am Samstag, also morgen erneut, auch stark dezimiert.
Die 1. Mannschaft spielt heute Abend in Pfeddersheim um Oberliga Punkte. Die U23 soll zeitgleich auf dem Maifeld antreten. Die Termine kamen zustande, weil die beiden Gastgeber dies erbaten und wir (dummerweise? – nein fairer weise) zusagten! Das hätten wir wohl lassen sollen!?
Bereits am Montag fragten wir beim heutigen Bezirksligagegner an, ob eine Verlegung möglich wäre. Es wurde letztlich negativ entschieden. Eine wirklich plausible Begründung haben wir nicht gehört! Das ist mindestens ärgerlich. Es geht doch nicht mehr um Auf- oder Abstieg für die Gastgeber. Wir hätten die halbe 3. Mannschaft aus der Kreisliga C und angeschlagene Akteure der U23 aufbieten können. Die Substanz und Gesundheit der A – Jugendlichen weiter zu strapazieren, kommt für uns nicht in Frage. Frustriert, enttäuscht, aber überzeugt werden wir heute keine Mannschaft aufs Maifeld schicken. Uns ist klar, was wohl blühen wird. Aber das in Kauf zu nehmen, ist uns dieses eine Mal lieber, als maximal die elf Mann, die sich zusammengewürfelt zum Spiel hätten begeben können, auch noch zu “verbrennen.“
Ja – es ist unser Problem, dass dermaßen viele Spieler ausfallen. Aber ohne Gegner geht es eigentlich nicht im Fußball. Und überhaupt wähnten wir uns in einem ʺCorona Boot“ mit anderen Vereinen. Unsere Wahrnehmung zur Zeit ist, dass wir alleine auf der “Bezirksliga-See“ unterwegs sind. Schlagwörter wie Solidarität oder Fair-Play existieren in der Fantasie einiger weniger Romantiker – es werden immer weniger.
Wir sehen das zur Zeit so und setzen mit der heutigen Spielabsage ein Zeichen und werden morgen früh trotzdem in den Ehrenamts-Spiegel schauen können.

Der Vorstand der SG 2000

Nenad Lazarevic übernimmt im Sommer die U23

Nenad “Neno” Lazarevic wird im kommenden Sommer zur neuen Saison Cheftrainer unserer U23. Der 40-jährige hat bereits SG-Vergangenheit und ist im Verein kein Unbekannter. Im Jahr 2010, sowie in den Jahren 2016 bis 2018 war er insgesamt 2,5 Jahre Spieler unserer 1.Mannschaft. Mit Nenad Lazarevic trifft ein Trainer auf die junge Truppe, der als Spieler enorm viel Erfahrung sammeln konnte. So spielte er u.a. in seiner Jugend bei Bayer 04 Leverkusen und im Seniorenbereich bei Vereinen wie Tus Koblenz, Bonner SC, Rot-Weiß Koblenz uvm. Zuletzt war Neno beim SV Niederwerth aktiv. Dadurch ist er bei der Mannschaft kein fremdes Gesicht. In der letzten Sommervorbereitung gastierte unsere 2. Mannschaft auf dem Niederwerth zum Testspiel. Spätestens dort konnte die junge Mannschaft am eigenen Leib erfahren, was Nenad trotz höheren Alters am Ball drauf hat. Die beiden Mannschaften trennten sich mit einem 1:1 Remis.

 

Nenad Lazarevic übernimmt eine junge Mannschaft, die aktuell gegen den Bezirksligaabstieg spielt. Er folgt auf Niclas Kuhn, der sich wieder auf das Spieler-Dasein konzentrieren möchte. Trotzdem bleibt Niclas, ebenso wie Thorsten Knöll, Teil des Trainerteams der U23.

Der Verein ist optimistisch, dass die U23 die Bezirksliga hält. Es wurden Änderungen vollzogen. Die Jungs sind motiviert und fitter als noch in der Hinrunde. Einer erfolgreicheren Rückrunde und dem Klassenerhalt steht also nichts mehr im Weg!

Wir wünschen der U23 viel Erfolg und begrüßen Nenad Lazarevic zurück im Verein!

 

Zurzeit ist Nenad Lazarevic noch Spielertrainer beim SV Niederwerth – hier im Sommer am Ball gegen seine zukünftige Mannschaft in einem Testspiel

Physiotherapie Weferling unterstützt SG 2000 – Winterjacken für die Männer

Seit Anfang Januar befinden sich die Spieler der SG 2000 wieder in der mühseligen Vorbereitungsphase für die zweite Saisonhälfte. Damit die Oberliga-Kicker vor und nach dem Einsatz der Jahreszeit entsprechend, einheitlich gekleidet sind, hat Tanja Weferling Puma-Winterjacken zur Verfügung gestellt. Nicht von ungefähr waren Paul Platzek und Moritz Wolf, zwei Eigengewächse, zu Gast in der Physiotherapie-Praxis in der Poststraße 1.

„Das Konzept des Vereins, mit eigenen Jungs die sportlichen Ziele zu verfolgen, gefällt mir außerordentlich gut und das unterstütze ich gerne.“

Die Praxisinhaberin weiß, was es heißt ein Team zu bilden und führen. Seit 2009 betreibt sie ihr Unternehmen in Mülheim-Kärlich.

„Vielleicht findet sich aus den Reihen des Vereins ja auch in Zukunft Nachwuchs für mein Team“, hofft Tanja Weferling, die ihre 10-köpfige Mannschaft sehr gerne bald verstärken möchte. Die beiden SG-Akteure überreichten der Unterstützerin als “Dankeschön“ einen SG-Fan-Schal, der fortan seinen Platz in der Praxis finden wird.

Stefan Zeidan ist Inklusionsbeauftragter – SG 2000 stellt sich breiter auf

„Fußball ist ein wunderbares Medium um Kontakte aufzubauen, also auch eine Plattform für Inklusion“, sagt Stefan Zeidan. Der Vorstand der SG 2000 Mülheim-Kärlich hat den 34-jährigen zu Beginn des Jahres zum ersten Inklusionsbeauftragten des Fußballvereins ernannt.

Stefan Zeidan ist seit seiner Geburt beeinträchtigt. Er leidet an Zerebralparese, so wird eine Gruppe von Symptomen bezeichnet, wie Bewegungsstörungen und Muskelsteife. Natürliche freie Bewegungen waren ihm noch nie möglich, aber umso willensstärker ist der junge Mann aus Mülheim-Kärlich und so fand er doch eine Nähe zu seinem Lieblingssport: Fußball.

Die SG 2000 ist sein Herzensclub vor Ort – 2008 wurde er Vereinsmitglied und im gleichen Jahr gründete er einen Fanclub, rechtzeitig zum Aufstieg der Mülheim-Kärlicher in die Verbandsliga. Dessen nicht genug, erkämpfte er sich einen offiziellen Spielerpass beim Fußballverband und 2013 schloss er den Lehrgang zum Vereinsmanager erfolgreich ab. Es folgten fünf Jahre in Amt und Würden bei der SG Mendig, wo er die Öffentlichkeitsarbeit verantwortete. Seit 2018 ist er sozusagen zurück in der Heimat, „wobei ich nie ganz weg war, Fan war ich immer.“

 Der Heimkehrer ließ den SG-Fanclub wieder aufleben. Just in diesem Jahr gastierte Special Olympics Rheinland-Pfalz mit einem Lotto-Elf Spiel in Mülheim-Kärlich und Stefan Zeidan wurde als Co-Stadionsprecher miteingesetzt. „Ich war nicht überrascht von seiner Performance“, erinnert sich Tom Theisen. Der 2. Vorsitzende der SG 2000 hatte die Idee gehabt, den Mann im Rollstuhl mit ans Mikrofon zu nehmen. Und ein Jahr später moderierte das Duo gemeinsam die Eröffnungsfeier der Special Olympics Sommerspiele in der Schulsporthalle, „Stefan Zeidan ist in seiner Persönlichkeit noch einmal gereift, auch seit er bei seinem Arbeitgeber Rhein-Mosel-Werkstatt von der Belegschaft in den Werkstattrat gewählt wurde,“ weiß Tom Theisen auch aus seinem beruflichen Kontext. Und in diesem Umfeld fand am 9. November 2021 das Blind Date Inklusion statt, ein großer Gesprächskreis rund um das Thema Inklusion im Sport, eingebettet in eine Veranstaltungsreihe des Landessportbundes. Stefan Zeidan kam zum Wort, berichtete von seiner Leidenschaft Fußball und seiner festen Absicht, mehr zu sein, als der Fanclub-Beauftragte. Silvia Wenzel von der LSB-Leitstelle Inklusion hält seitdem Kontakt zu Stefan Zeidan und ermutigte ihn, das Amt des Inklusionsbeauftragten anzustreben.

Der Verein hat seit 2018 auch die Zeichen der Zeit erkannt, neben den großen erwähnten Events, fanden auch schon zwei inklusive Trainingseinheiten statt, 2020 eine von Kickern der Rhein-Mosel-Werkstatt mit dem Oberligakader und 2021 eine weitere mit den A-Junioren. Mit Michael Wall gibt es ein ideales Bindeglied zwischen Verein und der Werkstatt für beeinträchtigte Menschen. Der Oberliga-Keeper arbeitet in der RMW im Berufsbildungsbereich, in dem Neuankömmlinge ihre ersten zwei Jahre in der Einrichtung, zur Orientierung absolvieren.

Stefan Zeidan ist dort schon ein “alter Hase“, da er schon seit 2005 nach Koblenz zur Arbeit fährt. In Mülheim-Kärlich treffen sich der Torwart und der Fanbeauftragte nicht nur zu den Spielen, Michael Wall hilft dem E-Rolli-Fahrer auch häufig bei der Anreise zum Platz.  „Stefan liebt diesen Sport und ist mit seiner Nähe zu Mannschaft und Verein genau der Richtige für die Position des Inklusionsbeauftragten“, stellt Michael Wall fest, der sich zuletzt über rege Unterstützung bei den Heimspielen freuen konnte, denn mehrfach waren auch schon Freunde aus der RMW vor Ort und eine Abordnung aus den Förder- und Wohnstätten Kettig war zuletzt zu Gast, „und mit Wolfgang Hoffmann ist ja noch ein Mitarbeiter der Rhein-Mosel-Werkstatt aus unserem Stadion als Helfer aus unserem Stadion nicht mehr wegzudenken“, berichtet Wall.

Es gibt also einige gute Ansätze für den neuen Inklusionsbeauftragten, um Kontakte und Termine zu bündeln und koordinieren, damit in Zukunft möglichst noch weitere beeinträchtigte Menschen erst einmal Kontakt bekommen und dann vielleicht sogar Mitglied werden.

„Die Zeit ist reif für gelebte Inklusion hier bei uns“, freut sich Stefan Zeidan, „und ich freue mich über jeden Kontakt “, und damit meint Stefan Zeidan auch Vereine, die sich künftig auch mit Inklusion befassen wollen. „Teilhabe kann über Sport richtig gut funktionieren“, spricht Stefan Zeidan aus Erfahrung und diese Erfahrung will er nun in neuer Funktion nutzen und weitergeben.

Mit Guido Cantz hat Stefan Zeidan auch schon gefachsimpelt

Stefan Zeidan ist bereit für seinen neue Aufgabe