Historie

Ein starker, stolzer und sozialer Verein

 

Als die beiden Fußballvereine der jungen Stadt Mülheim-Kärlich Ende der 90er-Jahre ihre Gespräche zur Kooperation letztendlich aufnahmen, waren sowohl der SSV Mülheim als auch der SSV Urmitz/Bahnhof das Gegenteil von gesunden, aufstrebenden Fußballvereinen. Beide standen vor dem Abstieg aus der Bezirksliga. Immerhin wurde in der Jugend schon zusammen gearbeitet.
Die politische Entscheidung, den Sportplatz in der Jahnstraße in Bauland umzuwandeln, bedeutete für den Fußball vor Ort mehr, als jemals jemand hätte voraussehen können. Mit dem zwangsläufigen Umzug ins Stadion im Schul- und Sportzentrum war die Grundlage zur Spielgemeinschaft mit dem Start ins neue Jahrtausend gegeben. Die Bündelung der Kräfte in der zentralen Heimat setzte Energien frei.

Die SG 2000 Mülheim-Kärlich entwickelte sich schnell zur Marke. Es dauerte zwar bis 2009, ehe der 1. Mannschaft endlich der Aufstieg in die Verbandsliga gelingen sollte. Den guten Ruf erarbeiteten sich die Blau-Grünen aber durch das Florieren der Jugendarbeit, die herausragenden Veranstaltungen und nicht zuletzt durch die Mitfinanzierung des Kunstrasens. Der eigens gegründete Förderverein Kunstrasen war eine hoch konzentrierte Bündelung von Kräften aus den beiden Stammvereinen. Der Durchbruch, auch in den Köpfen der meisten ewig Gestrigen sollte gelingen. So konnte 2006, wesentlich früher als von der Kommune geplant, der Tennenplatz im Stadion in einen modernen, einladenden Kunstrasen umgewandelt werden. Bereits damals äußerte der amtierende DFB Präsident Dr. Theo Zwanziger: „Ihr seid ja verrückt – Eigenmittel zu akquirieren, aber ihr seid gut, außergewöhnlich!“

Außergewöhnlich war in der Folge der Zulauf von Jugendspielern. Heute zählt die SG 2000 regelmäßig 20 Jugendteams pro Saison – sowohl organisatorisch als auch logistisch eine Herausforderung, die ihresgleichen im gesamten Verbandsgebiet sucht. Mit 100% Ehrenamt stemmt der seit 2012 endgültig fusionierte Verein SG 2000 Mülheim-Kärlich 1921 e.V. nicht nur den verrückten Alltag. Die beiden größten und bekanntesten Hallenturniere zwischen Köln und Frankfurt finden jeden Winter in der hiesigen Philipp Heift-Halle statt. Im Sommer veranstalten die nimmermüden Macher große Turniere. Der Verein zählt mehr als 500 Mitglieder, die meisten sind aktiv. Die soziale Bedeutung in und für die Stadt ist weder in Worte noch in Zahlen zu fassen. Aber gerade bei Zahlen stößt das Ganze allmählich an Grenzen. Diese Zahl von Fußballern ehrenamtlich zu organisieren und trainieren erweist sich als schier unmöglich. Die Kosten nehmen Dimensionen eines mittelständischen Betriebs an. Aber die SG 2000 ist ein starker, stolzer und sozialer Verein und wird sich der Zukunft stellen.

Mit starken Partnern an der Seite, politischer Unterstützung und dieser enormen Ehrenamts-Power wird die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden.
Auf dem im Jahr 2018 neu angelegten Hybridrasen im Stadion spielte sich die 1. Mannschaft in die Spitzengruppe der Rheinlandliga-Saison 2019/2020. Sie sorgte in dieser Spielzeit durch 13 ungeschlagene, wettbewerbsübergreifende Spiele für ein großes Aufsehen in der Region. Diese Mannschaft spiegelt den Charakter des Vereins wieder. Der in dieser Saison 22 Mann starke Kader besteht aus 14 Eigengewächsen, die ihre Jugendkarriere in Mülheim-Kärlich durchlaufen haben.

Der Aufstieg in die Oberliga war der nächste logische Schritt nach vorn. Dieser gelang in der abgelaufenen „Corona“-Saison 19/20, als die SG 2000 die Rheinlandliga zum Zeitpunkt des Abbruches anführte. Dadurch wurde nicht nur der Aufstieg, sondern auch die Rheinlandmeisterschaft perfekt gemacht.