Die gute Stimmung vom Hallenturnier-Wochenende war auch noch vier Tage später allgegenwärtig, als sich 60 stimmberechtigte Mitglieder der SG 2000 Mülheim-Kärlich 1921 e.V. im Hotel Grüters zur ordentlichen Mitgliederversammlung trafen. „Da haben wir bei den Cups wieder einmal zeigen dürfen, welche Power in uns steckt“, eröffnete Bernd Müller gut gelaunt und stolz den Abend, der mit einer Gedenkminute für verstorbene Mitglieder eröffnet wurde. Es folgten die Berichte aus den diversen Ressorts, in denen die Pandemie unweigerlich noch einmal rekapituliert werden musste. Der 1. Vorsitzende fasste später zusammen: „Keine leichte Zeit, aber wir haben sie gemeinsam überstanden!“
Die finanziellen Nachwehen waren Thema, sowie das größte Problem zur Zeit, die Platzsituation. „Wir hoffen Anfang Februar auf den neu gemachten Kunstrasen zu können“, erläuterte Geschäftsführer Andreas Mattlener, „und wir bedanken uns bei allen Trainern und Aktiven für die Geduld und Flexibilität.“ So fährt die 1. Mannschaft zur Zeit nach Nauort zum Training, die U23 nach Hillscheid. Die Jugendmannschaften tummeln sich auf Hartplätzen und in Hallen. Insgesamt stehen drei Seniorenteams, 18 Juniorenmannschaften und Alte Herren Ü60, Ü50 und Ü35 zu Buche. „Damit sind wir der Verein mit den meisten Teams im Spielbetrieb im Fußballverband Rheinland – ein weiteres Alleinstellungsmerkmal“, erläuterte Bernd Müller, der im Anschluss verkündete, nicht mehr für die Wahl zum 1. Vorsitzenden zur Verfügung zu stehen.
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes, schlug der scheidende Chef selbst seinen Nachfolger vor: Peter Löcher. Mit dem ehemaligen 1. Vorsitzenden des SSV Urmitz/Bahnhof hatte Bernd Müller selbst als Vorsitzender des SSV Mülheim Ende der 90er die SG 2000 auf den Weg gebracht und in den ersten Jahren auch geführt. Peter Löcher ist seit 2004 Kreisvorsitzender im Fußballkreis Koblenz, hatte bei der letzten Wahl aber sein Ausscheiden für 2024 angekündigt. „Ich möchte zum Abschluss meiner ehrenamtlichen Tätigkeiten hier in meinem Verein noch einmal mit anpacken“, verriet der Finanzbeamte im Ruhestand. „Mir imponiert der Zusammenhalt und die hohe Identifikation der Aktiven mit dem Verein, mir gefällt die Betonung der Jugendarbeit und von der Arbeit des Vorstandsteams hab ich auch einen positiven Eindruck gewonnen“, begründete Peter Löcher seine Kandidatur.
Einstimmig wurde der “Rückkehrer“ zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt und auch bei der Wahl der zehn weiteren Vorstandsmitglieder gab es keine Gegenstimme. Weiterhin neu im Vorstand sind Niklas Kuhn als stellvertretender Geschäftsführer und Tim Gundert als Ressortleiter Öffentlichkeitsarbeit, womit auch eine Verjüngung des höchsten Gremiums gelungen ist. In neuen Rollen sind fortan Wolfgang Knöll, Andreas Mattlener und Jürgen Hörter unterwegs. „Insgesamt eine starke Elf“, befand Peter Löcher, der direkt zwei weitreichende Entscheidungen moderieren durfte.
Zum einen beschloss die Versammlung, ebenfalls ohne Gegenstimme, eine Anpassung des Mitgliedsbeitrages für aktive Mitglieder. „In diesen Tagen alternativlos.“ Zum anderen schlug zum grande Finale der Ehrenvorsitzende Helmut Rohm, den scheidenden Vorsitzenden zur Wahl zum Ehrenvorsitzenden vor. Auch diese Wahl fiel einstimmig aus und Bernd Müller zeigte sich sichtlich berührt: „Danke euch allen. Wenn ich gebraucht werde, stehe ich natürlich immer bereit!“
Zum guten Schluss hielt der Fan- und Inklusionsbeauftragte Stefan Zeidan auch noch eine beeindruckende Rede, bevor der neue Vorsitzende die Versammlung schloss, mit dem Wunsch: „Zwei Mal Klassenerhalt, einmal Aufstieg!“ Damit meinte er die Rückrundenziele der drei Seniorenmannschaften, die auch das Gros im Auditorium abbildeten.