Die SG 2000 Mülheim-Kärlich betrachtet sich gerne als große Familie. Was liegt da näher, als dem familienfreundlichsten Verein der Bundesliga, der Borussia in Mönchengladbach, einen Besuch abzustatten. Das dachte sich auch Patrick Reis, Trainer der DIII und bekennender Borussia-Fan, als die Anfrage für ein Freundschaftsspiel aus Nettetal in der Nähe von Mönchengladbach eintraf. Gedacht, getan und so organisierte der engagierte Trainer kurzerhand einen Tagesausflug nach Mönchengladbach und Umgebung.
Am Tag der Deutschen Einheit machten sich Spieler, Trainer und einige Eltern der DIII morgens auf den Weg über die A61. Am Borussia-Park in Mönchengladbach angekommen, gab es zunächst ein von Eltern organisiertes Frühstück. Dann ging es ins Borussia-Museum. Dort warteten Ausstellungsstücke wie historische Trikots, Repliken der von der Borussia gewonnener Titel wie Meisterschale, DfB-Pokal oder UEFA-Pokal oder Kuriositäten wie der Pfosten, der einst im Bundesligaspiel gegen Werder Bremen brach. Besonders beliebt bei den Jungs war aber die Möglichkeit, sich in einer virtuellen Pressekonferenz von Max Eberl, Manager der Borussia, als Top-Transfer vorstellen zu lassen.
Nach diesem unterhaltsamen Beginn ging es zum sportlichen Teil des Tages zum SC Union Nettetal. Hier mussten die Jungs dann erkennen, dass in NRW sehr guter Fußball gespielt wird. Obwohl beide Mannschaften jeweils in der Qualifikation zur Leistungsklasse spielen und dort auch jeweils Tabellenführer sind, zeigte Union Nettetal insbesondere in der ersten Hälfte den zielstrebigeren Fußball. Die DIII der SG wurde früh unter Druck gesetzt, kam kaum ins Spiel und musste drei Gegentore hinnehmen. Union hingegen suchte immer wieder den Abschluss und hätte durchaus noch höher führen können, hätte der SG-Keeper nicht die ein oder andere Chance vereitelt. In der zweiten Halbzeit kam die SG dann besser ins Spiel, versäumte es aber, die eigenen Möglichkeit konsequent auszuspielen. Dann fing man sich noch zwei Kontergegentore ein und so hieß es am Ende 5:0 für die Gastgeber.
Doch beim anschließenden Mittagessen im Vereinsheim des SC Union Nettetal, es gab Nudeln mit Hackfleischsoße, war die Niederlage schon fast wieder vergessen. Es stieg nämlich die Vorfreude auf die Stadionbesichtigung im Borussia-Park. Dort erwarteten die Mannschaft zwei Guides, die in einer Präsentation zunächst das Stadion und die sonstigen Gebäude im Borussia-Park vorstellten. Danach ging es zunächst auf die ViP-Tribüne, von wo aus sich der erste Blick ins Stadion werden ließ. Es folgte ein Besuch der Pressetribüne, unterbrochen von kurzweiligen Anekdoten des Guides. So erfuhren die SGler, dass sich Günter Netzer einst mit den an den Trainer Hennes Weisweiler gerichteten Worten „Ich spiel‘ dann mal jetzt“ selbst im Pokalfinale 1973 einwechselte. Was Trainer Patrick Reis bei einem solchen Verhalten seiner Spieler wohl sagen würde? Und natürlich wurden auch Pfostenbruch und Büchsenwurf unterhaltsam thematisiert. Zum Abschluss durfte die Mannschaft dann noch NEBEN dem heiligen Rasen stehen, von wo aus ein „SG – Was sind wir? – Ein Team“ durchs Stadionrund schallte.
Zum krönenden Abschluss harrten dann einige SGler noch aus, bis der Mannschaftsbus der Borussia aus Köln zurückkam. Mönchengladbach hatte das Rheinderby 3:1 gewonnen und die Spieler sollten
von unseren Jungs noch den verdienten Empfang bekommen. Leider durften die Borussen coronabedingt keine Autogramme geben, aber ein Foto mit Patrick Herrmann ist für unsere Jungs immerhin herausgesprungen

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